Am 14. Juni lud die Stadt Stein Bürger:innen erneut in die Grundschule im Neuwerker Weg ein. Im Rahmen des zweiten Ideen-Workshops hatten Interessierte nochmals die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche zur Gestaltung des neuen Stadtquartiers einzubringen.
Im Jahr 2021 hatte die Stadt Stein entschieden, die Gestaltung des neuen Stadtquartiers am Weihersberg selbst in die Hand zu nehmen. Vorausgegangen war eine lange Phase der Investorensuche, die immer wieder an Unvereinbarkeiten zwischen den Vorstellungen der Stadt und den Investoren scheiterte. Ein wichtiger Aspekt der im Jahr 2021 beschlossenen Entwicklungsstrategie war die Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs, dem eine Beteiligung der Bürgerschaft vorangehen sollte.
Ideen-Workshops
Mit zwei Workshop-Abenden und der Möglichkeit zur Online-Beteiligung wurden die Bürger:innen in die Ideenfindung mit einbezogen. An jeweils vier Thementischen an den beiden Abenden konnte die Bürgerschaft aktiv an der Planung des Stadtquartiers teilnehmen und sich einbringen. Nach dem ersten Termin am 26. Mai bot die zweite Veranstaltung am 14. Juni nochmals die Möglichkeit, sich zur Gestaltung des Weihersberg auszutauschen.
Nach einer kurzen Erläuterung zum aktuellen Entwicklungsstand durch Bürgermeister Kurt Krömer (SBG), 2. Bürgermeister Bertram Höfer (CSU), 3. Bürgermeister Hubert Strauß (B90/Die Grünen), Wirtschaftsreferent Klaus Heckel (CSU) und Stadtrat Walter Nüßler (SPD) nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu den vier Themenbereichen Wohnen und Leben, Verkehr und Wege, Handel und Gewerbe sowie Sport und Freizeit einzubringen.
Kreative Ideen und spannende Vorschläge
Die Bürger:innen lieferten zahlreiche Ideen und Anregungen zur Gestaltung des neuen Stadtquartiers am Weihersberg. Vorschläge kamen zur Gestaltung der Handel- und Gewerbeflächen mit kleinen Läden wie Boutiquen, einem Hofladen, Nahversorgern, Cafés und anderen Tages-Gastronomien bis hin zu Wünschen wie der Trennung von Fuß- und Radwegen, Unterführungen, Park & Ride-Möglichkeiten und einer guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel im Themenbereich Verkehr und Wege.
Besonders lagen den Teilnehmenden die Themen Sport und Freizeit sowie Wohnen und Leben am Herzen. Hier sprachen sich die Teilnehmenden für verschiedene Sportflächen zur Ausübung einer Vielzahl an Angeboten von Fußball, Turnen bis Kneipp-Anlagen aus. Wichtig war den Beteiligten hier vor allem, dass es sowohl Angebote für Senioren als auch Jugendliche gibt. So wurden Skateparks, Bouldermöglichkeiten und Zonen vorgeschlagen, in denen sich junge Erwachsene ohne Konsumnotwendigkeit aufhalten können.
Nachhaltigkeit als Kernelement der Stadtplanung
Neben dem Bereich Wege und Verkehr spielte das Thema Nachhaltigkeit vor allem im Bereich Wohnen und Leben eine große Rolle. Neben einer modernen Architektur, die sich dennoch harmonisch an angrenzende Örtlichkeiten anpasst, äußerten die Bürger:innen häufig den Wunsch nach zahlreichen Grünflächen und einer nachhaltigen Energieversorgung. Mehrmals fiel außerdem die Idee der Schwammstadt. In einer Schwammstadt werden bewusst Flächen angelegt, die Wassermengen infolge von Starkregen aufnehmen können, um Überschwemmungen zu verhindern. Das Wasser kann zeitversetzt wieder an die Natur abgegeben werden und dient dann der Bewässerung oder zur Kühlung der Umgebungsluft.
Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs
Bei den zahlreichen Vorschlägen und Ideen war es der Stadt Stein ebenso wichtig, auch etwaige Befürchtungen der Workshop-Teilnehmenden wie den zunehmenden Verkehr oder die Licht- und Lärmbelästigung aufzunehmen. Der gesammelte Input aus den beiden Ideen-Workshops fließt nun gemeinsam mit weiteren Vorschlägen, die über die Online-Beteiligung eingehen, in die Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs ein. Dieser startet im Juli, mit ersten Ergebnissen wird Ende des Jahres gerechnet. Die ausgewählten Entwürfe werden dann Anfang 2024 der Öffentlichkeit präsentiert.